Gleitschleifen von A-Z
Schleifkörper, Trowaliersteine, Trommelsteine, Polierkörper oder auch Chips. Die eingesetzten Werkzeuge im Gleitschleifen (nach DIN 8589-17:2003-09 Gleitspanen) haben viele Namen, die grundlegend alle das Gleiche meinen, aber im Detail betrachtet unterschiedliche Verfahren bedeuten.
Schleifkörper beschreiben im Gleitschleifen einen Körper aus keramisch- oder kunststoffgebundenem Schleifkorn. Das Trägermaterial ist hierbei Ton oder Kunstharz in Verbindung mit Quarz, Korund (meist Aluminiumoxid) oder seltener Siliziumcarbid.
Sie können in unterschiedlichen Abrasivitäten, welche die Schleifwirkung benennt, zum groben, mittleren oder feinen Schleifen eingesetzt werden. In noch feinerer Abstufung glätten sie und können leichten Glanz erzeugen. Für das Hochglanzfinish, Entzundern oder Reinigen kommen dann die oft als Polierkörper bezeichneten, meist keramisch gebundenen Zylinder, Dreiecke oder Kugeln zum Einsatz.
Avatec-Tipp: Unsere Abrasivitätsstufen liegen zwischen 0 und 94. Hierbei starten wir bei 0 mit Polieren und enden bei unseren extrem stark schleifenden Chips mit 94.
Das Wort "Trowaliersteine" lässt sich auf das Unternehmen Walther Trowal zurückführen, welches 1951 die Wortmarke "Trowalisieren" schützen ließ. Nach 20 Jahren lief dieser Schutz aus, der Begriff blieb. Das Deonym taucht in diversen abgewandelten Formen auf und wird oft zur Beschreibung von Schleif- oder Polierkörpern bzw. als Synonym für das Gleitschleifen verwendet verwendet.
Trommelsteine sind auf die älteste Form des industriellen Gleitschleifens zurückzuführen. Das Entgraten, Schleifen und Polieren in runden Behältern hatte seine Anfänge wohl tatsächlich schon im Mittelalter. Kettenhemden oder Schwerter wurden mit Steinen in Fässern gerollt (nachzulesen in Beaver, L.: Barrel Finishing of Metal Products. Products Finishing 12, 1948). Die industrielle Nutzung in Trommeln fand seine Anfänge in den 1920igern.
Avatec-Tipp: Farben spielen nur bedingt eine Rolle. Kunststoffchips werden je nach Hersteller anders eingefärbt.
Keramik-Chips | Kunststoff-Chips |
|
|
|
|
|
|
|
|
Neue Schleifkörper:
durch sich lösende Bindungsharzrückstände bei Kunststoffschleifkörpern entsteht anfangs viel Schaum, der durch die Erhöhung der Compound-Konzentration reduziert werden kann.
sollten vorrolliert werden, damit kleine Abplatzungen bei Keramikkörpern bzw. abgebrochene Gießgrate bei Kunststoffkörpern nicht zu erhöhtem Verschleiß an der Maschine (Spalt bei Tellerfliehkraftanlagen) führen oder in Werkstücke gelangen.
schleifen deutlich stärker und erzeugen deshalb eine rauere Oberfläche. Um einen definierten Ausgangszustand zu haben, sollten Polierkörper daher nur vorrolliert zum Einsatz gelangen.
Gebrauchte (stumpfe) Schleifkörper:
sehen speckig aus und können dem Gesamtgemisch durch Zugabe von neuen Schleifkörpern wieder mehr Schleifwirkung geben
können mit Hilfe von Schleifpaste/Schleifpulver wieder erhöhte Schleifleistung bringen.
Avatec-Tipp: Größere Schleifkörper erzeugen in der Regel eine rauere Oberfläche und sorgen für eine stärkere Kantenverrundung. Kleine Schleifkörper sorgen für eine gleichmäßigere Bearbeitung.
Es wird keine Haftung für die Richtigkeit und Vollständigkeit übernommen.
Comments