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G wie Gleitschleifen für Einsteiger

Gleitschleifen von A-Z


Das Verfahren

Das Gleitschleifen ist ein trennendes Verfahren zur Oberflächenbearbeitung von vorrangig metallischen Werkstücken. Die zu bearbeitenden Werkstücke werden zusammen mit Schleifkörpern (sogenannten Chips) und, in vielen Fällen, einem chemischen Zusatz in wässriger Lösung (Compound) in der Regel als Schüttgut in einen Behälter gegeben. Durch eine oszillierende oder rotierende Bewegung des Arbeitsbehälters entsteht eine Relativbewegung zwischen Werkstück und Schleifkörper, die einen Materialabtrag am Werkstück, insbesondere an dessen Kanten, hervorruft. Das Oberflächenbild der Werkstücke, die Rauigkeit, der Materialabtrag und die Entgratleistung lassen sich durch die eingesetzten Maschinen und Werkzeuge (Schleifkörper und Compound) nahezu beliebig variieren.


Durch Gleitschleifen können folgende Bearbeitungsziele erreicht werden:

· Entgraten, Kantenverrunden

· Glänzen, Glätten, Polieren

· Entzundern, Reinigen

· Mattieren

· Schleifen

· Entfetten, Entölen



Die Varianten

Die Erzeugung der Relativbewegung bestimmt die Art des Verfahrens. Man unterscheidet hierbei sechs Varianten:


Vibrationsgleitschleifen (TV, RV)

Große Vibratoren versetzen den gesamten Inhalt in Schwingungen und ermöglichen so auch die Bearbeitung schwerer beziehungsweise großer Werkstücke, die beim Trommel- und Fliehkraftschleifen im Gemenge unten liegen bleiben, sich verhaken oder im Behälter aufstoßen würden. Der Inhalt bewegt sich in einer horizontalen Schraubenform oder Walze. Die Ausführung der Maschinen ist entweder topf- oder trogförmig für Chargen oder trog- und schneckenförmig für Durchlaufverfahren.


Fliehkraftgleitschleifen (TE)

Das Fliehkraftschleifen konnte sich hauptsächlich in zwei Varianten auf dem Markt etablieren. Mit beiden Verfahren können nur leichte bis mittelschwere Werkstücke bearbeitet werden.

Das Planeten-Fliehkraftspanen ist gekennzeichnet durch einen Rotor mit mehreren am Umfang angebrachten Trommeln, deren Drehsinn dem Rotor entgegengesetzt ist.

Beim Tellerfliehkraftschleifen befindet sich das Gemenge in einem stillstehenden, topfförmigen Behälter, dessen konkaver Kunststoffboden rotiert.


Trommelgleitschleifen (nicht bei AVAtec)

Beim Trommelgleitschleifen wird ein liegender oder geneigter Behälter, die Trommel, um seine Längsachse gedreht. Die Drehzahl der Trommel übt entscheidenden Einfluss auf das Zeitspanvolumen und die erzielte Oberflächengüte aus. Mit steigender Drehzahl wird der Inhalt in Drehrichtung an der Wand mitgenommen und dadurch abgehoben. Die festen Bestandteile gleiten oben ab einer bestimmten Drehzahl hangabwärts.


Schleppschleifen (nicht bei AVAtec)

Schleppschleifanlagen sind ideal für hochwertige und beschädigungsempfindliche Werkstücke, die berührungslos geschliffen oder poliert werden müssen. Ein rotierendes Trägerkarussell, bestückt mit bis zu zwölf drehenden Spindeln, taucht die daran befestigten Werkstücke in die ruhende Chipsmasse ein. Karussellrotation und Drehbewegung der Spindeln garantieren dabei eine gleichmäßige Werkstückbearbeitung.


Tauchgleitspanen (nicht bei AVAtec)

Dieses Verfahren ist das Einzige, bei dem einzelne oder mehrere Werkstücke gleichzeitig mittels eines Greifers festgehalten und in das strömende Spanmittel gehalten werden. In der Regel befindet sich das Spanmittel zusammen mit dem Compound in einem topfförmigen, rotierenden Behälter.



Gleitschleifmittel

Um die Bearbeitung der Werkstücke durchzuführen, werden die zu bearbeitenden Werkstücke zusammen mit Schleifkörpern (siehe „C wie Chips“) und Zusätzen (siehe „A wie Additive“) als Schüttgut in einen Behälter gegeben.


Kriterien für Prozessauswahl (Werkstück, Ergebnis, Chips)

Um den passenden Prozess für die Bearbeitung zu wählen, sind folgende Kriterien zu berücksichtigen:

  • Um welches Werkstück handelt es sich? Welches Material? Welche Geometrien?

  • Welches Ergebnis soll erzielt werden? Gibt es vorgaben an die gewünschte Oberfläche?

  • Welche Schleifkörper, Compound und Additive eigenen sich?

Je nach Werkstück und Ergebnis können mehr als ein Prozessschritt notwendig sein um das gewünschte Ergebnis zu erzielen.


Pflege und Wartung

Um unsere Maschinen möglichst lange lauffähig zu halten, empfiehlt es sich die Maschinen regelmäßig zu reinigen und in bestimmten Intervallen zu warten. Wir stellen Ihnen hier Anleitungen zur Seite, mit denen Pflege und Wartung einfach und unkompliziert von Ihnen selbst durchgeführt werden können. Mehr dazu auch hier!


AVAtipp: Um Sie im Thema Gleitschleifen fit zu machen, bieten wir individuelle Workshops Rund um das Thema Gleitschleifen an. Zusammen mit unserer kostenfreien Musterbearbeitung vermitteln wir Ihnen das entsprechende Know-How und erarbeiten für Sie den passenden Prozess für Ihre Werkstücke. Kontaktieren Sie uns unter +49 711 68700760 oder info@avatec.de.




Es wird keine Haftung für die Richtigkeit und Vollständigkeit übernommen.

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